Salt Lake City
Nach einer Woche Crash Kurs mit den Mormonen in Idaho war ich ja bestens vorbereitet, um mich in der Mormonenhauptstadt zurechtzufinden. Ich bin dann also einmal mehr von airbnb zu airbnb gedüst; zu Mary & Ryan, ein junges Paar dass vor wenigen Monaten von San Francisco nach Salt Lake City (SLC) umgezogen ist. Sie haben sich Zeit genommen, mir die interessanten Orte der Stadt zu zeigen. Ihr hausgemachtes Bier kann ich nur empfehlen!

Ja genau, so wie ich letztes Jahr mit meinen WG-Mitbewohnern Bier gebraut hatte, machen das Mary und Ryan ab und selbst zuhause. 🙂 Dies ist umso interessanter, als dass es in Utah (noch) eigenartige Alkoholgesetze gibt. Beispiel: Wer in einer Bar ein Bier vom Fass möchte, kriegt eins mit höchstens 3.2 Volumenprozent. Möchte man aber ein ‘normales’ Bier (ca. 4.5 – 6.0%), muss man ein Flaschenbier bestellen. Man kann soviel trinken wie man will, mehr Alkohol gibst aber nur aus der Flasche…^^

Salt Lake City ist mit ihren ca. 190’000 Einwohnern ziemlich überschaubar. Ich war überrascht, als ich bei der Einfahrt in die Stadt hauptsächlich Einfamilienhäuser vor mir fand, selbst im Zentrum der Stadt. Natürlich gibt es die traditionellen Hochhäuser ganz nach amerikanischem Stil, aber der Grossteil der Gebäude geht nicht über den 2. Stock hinaus. Das Zentrum der Stadt wird natürlich von der Kirche dominiert, vom sogenannten Temple Square. Der Tempel kann nicht besichtigt werden. Das Visitor Center nebenan tut aber alles um die Besucher willkommen zu heissen und ihnen alles rund um die Kirche zu erklären. Die meisten Mitarbeitenden dort sind junge Leute die gerade ihre Mission durchführen. Die Mission dauert für die Herren zwei Jahre, für die Damen anderthalb Jahre. Gegenüber dem Tempel steht das LDS Conference Center.

Da ich Touristen auf der Dachterrasse sah, bin ich einfach mal rein. Mir wurde eine kostenfreie Tour angeboten. Of course, I’ll do it! Und prompt hatte ich einen Tour Guide für mich alleine, der mir das ganze Gebäude gezeigt hat. Der Konferenz- / Orgel- /Theaterraum ist riesig und nirgends gibt es einen Pfeiler bzw. die Decken für die oberen Stockwerke/Sitzreihen, sowie das Dach an sich sind dermassen stabil gebaut, um sich selbst und das Gewicht von 21’000 streng gläubigen Gästen zu tragen!

Als sich die Tour so nach ca. 45 min dem Ende neigte, wollte der Tour Guide mir natürlich eine Ausgabe des “Book of Mormon” schenken. Ich war zuerst nicht wirklich daran interessiert. Er hat mir dann aber trotzdem eine gegeben und seine Karte in die Startseite des letzten Kapitels gelegt und gesagt: “Lies das Kapitel. Wenn du anschliessend glaubst dass es der Wahrheit entspricht, ruf mich an. Wenn nicht, schmeiss das Buch weg”. Okay, dachte ich mir und nahm mit. Ein paar Tage später habe ich mir dann Zeit genommen das Kapitel durchzulesen und habe es anschliessend in den Müll geworfen.
Obschon man nicht drumrum kommt, sich in Salt Lake City mit dem Mormonentum auseinanderzusetzen, ist der Anteil der Mormonen in SLC wohl tiefer als in irgendeinem anderen Ort in Utah (ca. 40%). Es gibt sogar Vodka (Five Wives) und Bier (Polygamy), welche sich über das Mormonentum bzw. über den ursprünglichen Gebrauch der Poligamie absichtlich lustig machen.
Eine schöne Aussicht bzw. Übersicht der Stadt hat man von Ensign Peak. Der Hügel wurde erstmals von den Gründern der Mormonen bestiegen.



Bonneville Salt Flats

‘Nur’ 111 Meilen westlich von Salt Lake City, gleich neben der Interstate 80 befinden sich die Bonneville Salt Flats. Man muss sich das wie ein fast endlose Salzfläche vorstellen. Bis im Juni / Juli kann das Gebiet noch feucht sein, bzw. können richtige Seen entstehen, in denen sich die umliegenden Berge perfekt spiegeln. Hier finden im Sommer die Geschwindigkeitstests bzw. -rekorde statt.

Ich hatte mir ursprünglich als Ziel gesetzt, meinem Mietwagen hier mal so richtig die Sporen zu geben. Schliesslich ist dies der Ort, an dem K.I.T.T. vor gut dreissig Jahren sein Knight Rider Intro aufzeichnen liess.

Das darf man problemlos machen. Nur eben auf eigenes Risiko.


Da das ganze Gebiet noch nicht vollständig getrocknet war (zum Teil steht das Wasser noch), kann es immer wieder mal vorkommen, dass man dann irgendwo im nirgendwo stecken bleibt. So sollte es auch folgendem Pickup ergehen. Er dachte wohl sein Geländewagen könne die Natur überlisten…

Der ‘arme’ Kerl musste zu Fuss zurück, eine Schaufel organisieren und seinen Truck damit ausgraben, denn mit einem Abschleppwagen fährt dort niemand hin…auch nicht mein TCS Captiva.
Blue Collar Bobbers
Blue was?? Ja richtig, Blue Collar Bobbers. Im Juli 2014 hatte ich mich entschlossen, eine gebrauchte Yamaha Drag Star Classic 1100 zu kaufen und sie mittels eines bobber Kits umzubauen. Nach einigen Recherchen hatte ich die Firma Blue Collar Bobbers aus Sandy, Utah gefunden, die für einige japanische Motorräder, solche Umbaukits herstellt. Lange dauerte es nicht und schon war das Set bestellt. Eine Woche später bei mir vor der Haustür (danke UPS!!), ging der Bastellspass los. Mitte August war die Schönheitsoperation abgeschlossen und der Altherrentöff sah endlich so aus, wie er es ab Band in Japan hätter aussehen solle. 😉 Weiter will ich den Umbau hier nicht beschreiben. Dies ist ja schliesslich ein Reiseblog, nicht ein Töfflibuebe-Forum. 😀

Auf jeden Fall will es der Zufall, dass sich Sandy wenige Meilen südlich von Salt Lake City befindet sich der kleine Familienbetrieb, der vom Gründer Lance, seinen Kindern (Tochter und Sohn), sowie seiner Frau Cheryl geführt wird. Sie waren ganz erfreut, als sie meine Anfrage auf eine Besichtigung erhielten und führten mich über eine Stunde durch ihren Betrieb. Am Schluss schenkte mir Lance noch zwei T-Shirts und eine Baseball-Kappe.

Wie geil ist denn das?! Lance bot mir direkt einen Rabatt bei der nächsten Bestellung an. Sieht so aus, als müsste ich demnächst ein zweites Motorrad umbauen… Wieso eigentlich nicht? 😉
Hier noch ein paar Bilder aus der Firma, sowie von Lance:






Lance hat selbst dreizehn Motorräder, wovon er jährlich ca. drei benutzt. Man braucht ja schliesslich Abwechslung im Leben! Mein Motorrad ist übrigens auch hier, auf ihrer Website zu finden. 🙂
Zion National Park
Sehr viel gibt es zum Zion National Park nicht zu sagen. Man muss ihn erlebt haben! Einfach atemberaubend. Hier gibt es wirklich nicht viel zu sagen. Wer es nach Utah schafft, muss Zion einfach erlebt haben. Eigentlich fängt es schon vor dem Park an; die ganze Fahrt von der Autobahnausfahrt in Toquerville bis hin zum Parkeingang in Springdale gibt schon mal einen Vorgeschmack dessen, was einem im Park erwartet.
Am ersten Tag habe ich mehrere kleine Wanderungen gemacht. Für den zweiten Tag hatte ich mir dann aber eine Tageswanderung vorgenommen, die ich mit Sicherheit nicht bereuen würde: Angels Landing, ist einfach gigantisch!! 🙂


Heiss wird es hier ziemlich schnell. Wer für den Tag gewappnet sein möchte, muss sich logischerweise gut vor der Sonne schützen und noch wichtiger, viel Wasser dabei haben. Denn 46° C hält man sonst nicht 8 Stunden aus.







